Teil 3: Franz Wimmer
Franz Wimmer erntete mit einem Sieg bei Boreaux sogar international Ehre
von Christa Auer
Schneidig und erfolgreich – Franz Wimmer aus Obing war von 1946 bis 1954 einer der
bekanntesten heimischen Rennfahrer. Mit seinen Beifahrern Hans Wimberger(Tacherting) und
Franz Oberleitner(Obing) fuhr er auf den Sandbahnen im Bayrischen Raum viele Siege heraus
und stellte sowohl als Ausweis- als auch als Lizenzfahrer zahlreiche Bahnrekorde ein. Auf der
1000m Trabrennbahn in Regensburg überschritt das Beiwagen-Gespann Wimmer/Wimberger
erstmals die 100 Stundenkilometer-Marke. Der Gesamtsieg beim Rennen in La Reole bei
Bordeaux brachte sogar internationale Ehre.
„Einmal Rennfahrer werden“ – schon in seiner frühesten Jugend hat Franz Wimmer davon
geträumt. Als Kfz-Mechaniker in der Autoreparaturwerkstatt von Karl Freilinger war er mit
diesem Vorhaben gut aufgehoben. Freilinger, der Pionier des heimischen Motorsports, war
sportliches Vorbild und verständnisvoller Arbeitgeber zugleich.
1949 bei einem Rennen in Regensburg: Franz Wimmer (rechts) und sein
kongenialer Beiwagenfahrer Hans Wimberger aus Tacherting.
Besonders hatten es dem jungen Obinger Motorräder mit Beiwagen angetan. 1946 klappte es
dann endlich mit der ersten Maschine, einer 750ger BMW. Gleich bei der ersten Ausfahrt
rasierte er einen Randstein, doch das beeindruckte Wimmer nicht sonderlich. Ihm war nichts
passiert und die Maschine war schnell wieder repariert.
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Beim ersten Rennen geht am Ende der Sprit aus
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1947 meldete er sich, mit Georg Schlagberger als Beifahrer, dann für das Herbstsandbahn-
rennen in Mühldorf an und die Premiere wäre beinahe geglückt. An zweiter Position liegend,
ging dann aber wenige Runden vor dem Ende der Sprit aus. „Pech gehabt“, kommentierte
Wimmer sein Ausscheiden.
Entmutigen ließ er sich davon nicht. Nachdem sich Schlagberger wenig später vom aktiven
Rennsport zurückgezogen hatte, griff Wimmer mit Beifahrer Fritz Müller in die Endkämpfe der
Ausweisfahrer ein und ließ mit vielen Podest-Plätzen aufhorchen. Mit Hans Wimberger fand
der schnelle Obinger 1948 einen kongenialen Partner, seine kühne Fahrweise perfekt
ausbalancierte. In Eggenfelden klappte es dann mit dem ersten Sieg und viele weitere Erfolge
und gute Platzierungen auf den bayrischen Bahnen und bei einigen Straßenrennen folgten.
Den wohl schönsten Sieg errang das Duo 1949 auf der Trabrennbahn in Regensburg, als es
erstmals die 100 Km/h Grenze knackte und damit Bahnrekord aufstellte. 1950 gelang dann
der Aufstieg in die Lizenzklasse und damit war Wimmer in der Spitzenklasse angekommen.
Allerdings wurde hier schon mit härteren Bandagen gekämpft. Mit Improvisationstalent und viel
fahrerischem Können konnte sich Wimmer mit seiner selbst auffrisierten BMW im Duell gegen
die stärksten deutschen Beiwagenfahrer gut behaupten. Um konkurrenzfähig zu bleiben,
wurde allerdings auch der finanzielle Aufwand immer größer.
Nachdem Wimberger den Rennsport an den Nagel gehängt hatte, fand Wimmer mit Franz
Oberleitner einen neuen Co-Piloten. Die beiden Obinger harmonierten bestens und der Sieg
beim Deutschen Meisterschaftslauf in Dingolfing, wo sie zugleich einen neuen Bahnrekord
aufstellten, blieb für beide stets etwas Besonderes.
1954 nahm Wimmer dann Abschied von der Rennsport-Bühne. Frisch verheiratet wollte er sich
künftig mehr um die Familie kümmern. Zudem war dem Nicht-Werksfahrer der Rennsport zu
kostspielig geworden. Seine Begeisterung hat er sich aber erhalten. Auch später hat er gern
noch eine Runde mit dem Motorrad gedreht und seine Erfahrungen an das erfolgreiche
Beiwagen-Gespann Fredl und Sepp Huber weitergegeben.
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