Teil 8: Markus Huber

 

von Christa Auer

 

Markus Huber setzte die Dynastie der Obinger Rennfahrer nahtlos fort. Mit vielen guten

Platzierungen und der Vizemeisterschaft im Alpe Adria Cup schrieb er die Erfolgsgeschichte

der Obinger Rennfahrer weiter.

 

„Das war die beste Zeit und zu hundert Prozent einmalig“ – noch heute schwärmt Markus

Huber von der begeisternden Atmosphäre im Rennzirkus und gesteht freimütig, dass es ihn

noch immer an die Rennstrecke zieht. Allerdings hat die Familie heute Vorrang. Besonders das

Flair an den Renntagen und das ganze Drumherum haben es dem Obinger, mit Benzin im Blut,

angetan. Vor allem während der Zeit im ADAC Junior Cup, aber auch in den späteren Jahren,

hat er viele Freundschaften geschlossen, die bis heute noch Bestand haben. Beinahe familiär

beschreibt er das Verhältnis unter den Fahrern. Schließlich war es immer dieselbe  Gruppe, die

sich regelmäßig an den Rennwochenenden traf. Klar, dass sich die Piloten auf der Rennstrecke

nicht schenkten, doch im Fahrerlager war das Miteinander immer bestens.

 

 

 

Außerhalb der Rennen wurde geratscht und noch heute ist ihm manch lustige Anekdote in

bester Erinnerung. Als Sohn von Sepp Huber, der als Beifahrer erst im Beiwagen von Bruder

Fred von Erfolg zu Erfolg eilte und später dann mit Rolf Steinhausen zweimal Weltmeister

wurde, war dem Knirps das Rennfahrergen praktisch schon in die Wiege gelegt.

 

Als kleiner Bub hat er die Pokale des Vaters bewundert und einige Jahre später erlebte er dann

hautnah die Erfolge von Adi Stadler und die Anfänge von Markus Ober mit. Spätestens da stand

das Ziel, Rennfahrer zu werden, unumstößlich fest. Obwohl die Eltern anfangs nicht von den

Plänen des Sprösslings begeistert waren, unterstützten sie ihn am Ende doch und 1996 ging

Markus Huber im Team Berger im ADAC Junior Cup an den Start. Vorerst war eine Saison

geplant, um es einfach mal zu probieren. Doch da war der Junior schon vom Rennvirus infiziert

und an ein Aufhören war nicht mehr zu denken.

 

Geschraubt hat der gelernte Kfz-Mechaniker in dieser Zeit selbst und gern. Nach drei Jahren

wechselte Huber in die 125ger Klasse und wurde fünfter der Deutschen Straßenmeisterschaft.

Doch auch mit der 250ger Honda kam der Obinger gut zurecht. Obwohl er sich 2002 bei einem

schweren Sturz am Hockenheimring eine Halswirbelfraktur zuzog, stieg er nach kurzer Pause

wieder aufs Motorrad und belegte er am Ende noch den 10. Gesamtrang. Die Schmerzen sind

längst vergessen, im Rückblick ärgert sich Huber nur, dass er wegen seiner Verletzung das

Rennen am Salzburgring ausfallen lassen musste.

 

2003 wechselte er schließlich in die Österreichische Staatsmeisterschaft und startete im Alpe

Adria Cup, weil die 250ger Klasse in Deutschland eingestellt wurde. Ein Jahr später wurde er

Vizemeister. Ab 2005 bis zu seinem Karriereende 2006 fuhr er die ADAC Südbayern Trophy

Supermoto auf einer  Honda CRF 450. In seiner Karriere ist Huber weit herumgekommen.

Schleiz, Oschers, Most und Hockenheim zählten dabei zu seinen Lieblingsstrecken, an Brünn

hatte er immer ein bisschen zu knabbern. Unterstützt wurde er bei den Rennen natürlich auch

von den Obinger Fans, seinem Arbeitgeber, der auch bei einigen Rennen zugeschaut hat, und

der Motorradfahrergemeinschaft. Den Rennsport habe ihm unheimlich viel gegeben, sagt Huber.

Aufgehört habe er aus Gründen der Vernunft, „aber es juckt immer noch“.